"Wissen ist Macht"
Francis Bacon

Wir sammeln hier fleißig SharePics, Diagramme, Studien und sonstige Materialen für Euch!
Alles zur freien Verfügung und kostenlos downloadbar.
Auf Instagram findet ihr auch die gesammelten Studien, Artikel usw. in den Highlights oder als Beiträge.

Aktuelle Studienlage


"Der Fortschritt lebt vom Austausch des Wissens." Albert Einstein

  • "Zukunft der Moorstandorte in Niedersachsen"
    Studie des Grünlandzentrums Niedersachsen/Bremen zur Zukunft der Moorstandorte in Niedersachsen" 08/22

    Die vollständige Studie ist hier beim Grünlandzentrum einsehbar.
    "Die jetzt von der Gesetzgebung und von der Wissenschaft geforderte Transformation der Moorlandschaften von der trockenen zur nassen Nutzung bedeutet das Ende der bisherigen Landnutzung und wirft bezüglich der Zukunft der Moorlandschaften eine Reihe von Fragen auf, die dringend der Klärung bedürfen.

    Neben der sozioökonomischen Betroffenheit der Ernährungswirtschaft analysiert die Studie auch Handlungsoptionen für die administrative und finanzielle Umsetzung eines Transformationsprozesses, der am Ende sowohl den Anforderungen des Klimaschutzes Rechnung trägt als auch den berechtigten Ansprüchen der Landeigentümer, Pächter und Kommunen."
    Eine genauere Ausarbeitung durch die Ackerschwestern folgt in Kürze.

  • "Die Zukunft des Europäischen Agrarmodells: Sozioökonomische und territoriale Auswirkungen des Rückgangs der Zahl landwirtschaftlicher Betriebe und Landwirte in der EU" 02/22

    Die vollständige Studie ist leider nur auf Englisch einsehbar: Ihr findet sie hier. Die deutsche Zusammenfassung findet ihr hier.
    Ergebnisse:
    • Bis 2040 werden 6,4 Millionen Bauernhöfe in der EU zusperren, das sind 700 pro Tag.
      Besonders betroffen sind kleine und mittlere Betriebe
    • Gründe:
    • fehlgeleitetes Fördersystem (Stichwort Flächenförderung)
      magere Gewinnspannen
      schlechte Verhandlungsposition
      fehlende Hofnachfolger

  • Hier geht es zur Studie "Schlussbericht: Studie zur Ermittlung der Eintragspfade und -mengen von Phosphat aus der Landwirtschaft in dem Einzugsgebiet Theel und Ill".

    Einzelne Erkenntnisee aus der Studie:

    "Die detaillierte Auswertung der umfangreichen Messwerte zeigt jedoch, dass durch die landwirtschaftlichen Maßnahmen keine nennenswerte Verbesserung in Hinblick auf die zu hohen ortho-Phosphatkonzentrationen erreicht werden kann." (S.1)

    "Die alleinige Betrachtung der Konzentrationen und Einträge von Gesamtphosphor führt schon vom theoretischen Ansatz her zu falschen Ergebnissen, wenn sie als Grundlage für Maßnahmen gegen die Gewässereutrophierung verwendet werden soll. Die Bedeutung landwirtschaftlicher Bodeneinträge wird überschätzt und die Bedeutung der Abwasserentsorgung wird unterschätzt." (S.23)

    "Es entspricht auch nicht dem Stand der Erkenntnis, dass fast alle diffusen Einträge der Landwirtschaft zuzurechnen sind. Dazu ist die Argumentation von Schmitt et al. auch widersprüchlich." (S.27)

    "Die Berechnung der Phosphor-Gesamteinträge ist unrealistisch, da insbesondere die landwirtschaftlichen Einträge unrealistisch hoch angesetzt sind. Nur durch die nicht begründete realitätsferne Annahme, dass 50 % des eingetragenen Phosphors im Gewässer dauerhaft verbleiben und an den Messstellen nicht gemessen werden können, wird der Fehler zu hoher Ansätze bei den Einträgen wieder auf ein realistisches Maß reduziert." (S.28)

    "Es konnte anhand der Messdaten des LUA und der UdS gezeigt werden, dass die im Vergleich zu dem Orientierungswert der OGewV sehr hohen Jahresmittelkonzentrationen weitgehend auf die Einträge der fünf einleitenden Kläranlagen zurückgeführt werden können." (Fazit, S.70)


    "Die Verbesserung der Phosphor-Ablaufkonzentrationen an den Kläranlagen sollte daher Priorität haben." (S.71)


    "Von weiteren Maßnahmen in der Landwirtschaft ist kein positiver Effekt auf die Eutrophierung von Theel und Ill zu erwarten." (S.71)


  • Die englische Studie Livestock: On our plates or eating at our table? A new analysis of the feed/food debate findet ihr hier.

    Erkenntnisse daraus sind unter anderen:

    86 % der weltweit aufgenommenen Trockenmasse in der Viehzucht besteht aus Futtermitteln, die derzeit nicht für den Menschen genießbar sind
    Tiere sind keine Nahrungsmittelkonkurrenten
    Tiere sind ein wichtiger Bestandteil des geschlossenen Kreislaufs in der Landwirtschaft und gerade in diesen Zeiten als Düngerproduzent unentbehrlich
    Die Zukunft der Welternährung braucht die Tierhaltung

    Die Studie der FAO (Welternährungsorganisation der vereeinten Nationen) lest sich schwer. Deshalb haben wir hier noch eine Zusammenfassung der Studie von Fokus-Fleisch, und vom Bundesverband für Tiergesundheit verlinkt.
    Die Studie und ihre Zusammenfassungen sind sehr lesenswert weil die FAO sich auch die Mühe gemacht hat Fütterung, Kreisläufe, Grünlandverwertung und vieles mehr detailliert anzusprechen.

Informationen & Folgeabschätzungen
zum Green Deal & Farm to Fork

Die geplante Nachhaltigkeit die nicht nachhaltig ist


16.03.2022



"Und Sie [Die Landwirte] können und wollen das Land versorgen!
Dennoch wird momentan Nachhaltigkeit gegen die Erzeugung aufgewogen."

Dieses Zitat ist aus einem Sharepic von uns.
Es zeigt einen augenscheinlichen aber nicht realen Konflikt.
Die derzeitige Debatte dazu ist stark verzerrt, weil sie suggeriert, dass mit der Lebensmittelproduktion keine Nachhaltigkeit entstehen kann. Die nachhaltige Lebensmittelproduktion existiert bereits jetzt – sie muss nicht erst geschaffen werden.

Verfolgt man die Debatte im Detail wird klar, dass es sich hierbei eher um den Ausweitungsgrad der Nachhaltigkeit handelt. Es besteht der Wunsch in der Bevölkerung nach noch weniger (chemischen) Pflanzenschutz, Dünger und mehr Blumenwiesen – sozusagen nach einfachen Lösungen für komplexe Probleme. Das sind Forderungen deren Konsequenzen die heimische Lebensmittelproduktion massiv einschränken.
Die zielführendere und ehrlichere Frage wäre,

Welche und wie viel Produktionseinschränkungen können und wollen wir uns für die Nachhaltigkeit leisten?



Das Problem mit dem Green Deal & Farm to Fork:
Wenn die geplante Nachhaltigkeit nicht nachhaltig ist

Derzeit stehen u.a. die EU Strategien „Green Deal“ und „Farm to Fork“ vor allem wegen diesen Punkten in der Kritik:

  • Reduzierung der landwirtschaftlich genutzten Flächen um 10 %
  • Verringerung des Düngemitteleinsatzes um 20 %
  • Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmittel um 50 %
In Zeiten von Klimakrise, Hunger und dem wegfallen der Ukraine und Russland als Produktionsstandort und Exporteur müssen wir uns zuverlässig selbst versorgen können, aber nun auch für andere Sorge tragen.

Mehrere Studien haben sich mit den Konsequenzen des Green Deals und der Farm to Fork Strategie befasst und kamen zu dem Ergebnis, dass beide kontraproduktiv sind.

Es führe zu „keiner Klimawirkung“, schadet aber der Wirtschaft und der heimischen Lebensmittelproduktion.


Im folgendem haben wir einige Folgenabschätzungen für euch aufgelistet.


Folgenabschätzung: Farm to Fork



Folgenabschätzung: Green Deal



Trotz all dieser Studien, welche zum Teil schon 2020 veröffentlicht wurden, hält man an den Strategien weiterhin fest und möchte sie nicht anpassen.
Daran hat auch die Ukrainekrise nichts geändert:
Dabei stellt sich doch die Frage:

Wie sinnvoll ist es an einer Strategie festzuhalten, die ihr eigenes Ziel verfehlt? Eine Strategie, die den Hunger vorantreibt und das Leben von armen Menschen gefährdet?



Die Nachhaltigkeitsdebatte und der Realitätsbezug

Ein weiteres Problem in dieser Nachhaltigkeitsdebatte ist, dass oftmals die aktuelle Datenlage nicht einbezogen wird und die fachlichen Hintergründe fehlen.
Farm to Fork stellt die Anwendung von chemischen Pflanzenschutz als „vermeidbar“ und „schädlich“ da – dass er aber unsere Lebensmittelgrundlage sichert und wir ohne ihn hohe Ertagseinbußen hätten (welche andere Länder wiederum durch klimaschädliche Importe kompensieren müssen) fällt leider unter den Tisch. Dabei wäre gerade bei landwirtschaftlichen Themen der ganzheitliche Ansatz notwendig, wenn wir zielstrebig auf eine klimafreundliche Zukunft hinarbeiten möchten.
Betrachtet man die aktuelle Lage in der Praxis, wären so drastische Maßnahmen (einmal unabhängig von den Konsequenzen) nicht notwendig, denn:




Erträge sichern mit reduzierten chemischen Pflanzenschutz & Dünger?

Weniger Pflanzenschutz -> weniger Ertrag
Betrachtet man den aktuellen Trend, die aktuelle Lage in der Praxis und in der Forschung, ist es nicht notwendig und man kann durchaus sagen „überzogen“ pauschal 50% weniger chemischen Pflanzenschutz zu fordern. Es ist ein notwendiger Bestandteil des Ackerbaus und sichert Erträge. Gerade in Zeiten der Klimakrise wo Unwetter, erhöhter Schädlingsdruck und neue Schädlinge die Anfälligkeit der Pflanze erhöhen, sind wir mehr denn je darauf angewiesen.

Mehr Informationen zum Einsatzgebiet und zu den fachlichen Hintergründen rund um das Thema Pflanzenschutz findet ihr hier: Die Pflanzenschützer

Weniger Dünger -> Weniger Ertrag
Auch hier ist die pauschalierte Forderung der EU fragwürdig. Düngung ist die Grundlage eines jeden Ertrags. Ohne Nährstoffe kein Wachstum. Es ist im Sinne aller, dass die Düngung gut abgestimmt ist und kein Mangel oder Überschuss herrscht. Denn beides würde der Pflanze schaden.
Dünger ist somit kein Luxusprodukt – er ist essentiell. Aber er ist auch kein Wegwerfprodukt – denn zuviel führ zu einer Toxizität. Eine pauschale Aussage zur Düngeminderung, ohne Bezug auf die Kulturen, Bodenbeschaffenheiten, die Witterung oder Nährstoffwerte ist nicht zielführend und kann nur negative Folgen bezüglich Ertrag und Qualität haben.

Mehr fachlich fundierte Informationen rund um das Thema Düngung, Nährstoffe und Boden findet ihr hier beim Lernort Boden


Aus diesem einfachen Gründen, sind auch die zahlreichen Studien zu dem Ergebnis gekommen, dass die Maßnahmen extreme Ertragseinbußen verursachen und wir vermehrt auf Lebensmittelimporte angewiesen sein werden. Es ist nicht möglich, durch andere Maßnahmen diesen hohen Verlust an heimischen Erzeugnissen zu kompensieren.